Allgemeines vorab
Bevor man sich zur Inkubation der Gelege entschliesst sollte man sich schon vorab Gedanken über die Zwergbartagamen Babys machen.
Die Tiere wachsen schnell heran und benötigen genügend Platz. Bei Jungtieren, die auf zu engem Raum aufgezogen werden, können Probleme
auftreten. Die Tiere entwickeln auch im jungen Alter eine Art Rangfolge. Stärke Tiere könnten schwächere vom Fressplatz verdrängen und unterdrücken, aber auch
Verletzungen durch Bisse (Verlust der Schwanzspitze oder andere Gliedmaßen) sind nicht auszuschließen.
Ein verantwortungsbewusster Halter muss dafür Sorge tragen, das er genügend Ausweichterrarien zur Verfügung hat und diese eine entsprechende Größe aufweisen.
Wichtig ist nicht nur die gute Vorbereitung auf die Inkubation der Bartagameneier, sondern auch sich vorab um Abnhemer zu bemühen. Auch für den Fall, das nicht alle Tiere sofort einen Abnehmer finden muss vorgesort werden.
Inkubation der Gelege
Schon während der Eiablage bereite ich die Behältnisse vor, in denen die Eier hinein gelegt werden. Ich nutze dafür Heimchenboxen. Der Inkubator wird schon ein paar Tage vorher eingestellt, damit die richtige Temperatur vorherrscht. In die Heimchenboxen gebe ich Brutsubstrat (Vermiculite mit einer Körnung von ca. 3-4mm), das ich leicht mit lauwarmen Wasser anfeuchte und ausdrücke. Es muss darauf geachtet werden, das überschüssiges Wasser nicht in der Heimchenbox verbleibt.
In diesem so vorbereiteten Behältnis lege ich dann ganz vorsichtig die Zwergbartagameneier hinein. Die Eier können mit einem weichen Stift leicht markiert werden. Die Seite des Eies, das in der Bruthöhle oben gelegen hat, sollte auch im Brutbehältnis oben liegen. Eine Drehung der Eier muss vermieden werden, da das heranwachsende Juntier sonst durch den Dottersack erstickt wird.
Inkubator
Hier ein handelsüblicher Inkubator von der Firma Bruja - zu bestellen bei HW-Terra.de
Die Bartagameneier liegen im Brutsubstrat ca. zu 2/3 tief. Die Heimchenboxen werden dann in den Inkubator überführt, wobei ich die Aquarium Methode für die Inkubation nutze. Fotos folgen an dieser Stelle noch.
Die Aquarium-Methode
Für die Aquarium Methode nutze ich ein Glasaquarium mit den Maßen 60x40x40cm und fülle es ca. 5-10 cm hoch mit warmen Wasser. Der Aquarienheizstab wird dann in das Becken hinein gelegt. Im Handel sind Aquarienheizstäbe erhältlich, die ganz in das Wasser hinein gelegt werden können. Ich benutze einen regelbaren Heizstab, das heisst ich kann die Temperatur voreinstellen. Dieser Heizstab ist leider teurer als andere, hat sich durch die Temperaturregelung allerdings schon bewährt.
Ist das Aquarium soweit vorbereitet, wird eine Bodenplatte eingelegt. Es sollte darauf geachtet werden, das diese Platte nicht rostet. Aufgestellt wird sie auf leeren Überraschungseiern (Plastik), großen Legosteien oder sonstigen Dingen die für einen guten Halt sorgen und ebenfalls nicht schimmeln. Bewährt hat sich für uns Edelstahllochblech, da dieses eine Luftzirkulation (Löcher) zulässt und nicht rostet.
Nun können die fertigen Heimchendosen mit den Bartagamen Eiern in den Inkubator gegeben werden. Um zu verhindern, das die Eier durch Tröpfchenbildung am Deckel nass werden stelle ich die Deckel der Heimchenboxen leicht schräg auf. So kann Kondenzwasser hinten am Deckel herunter laufen und die Eier sind geschützt.
Dadurch das eine Luftfeuchtigkeit von 80%-fast 100% vorherrscht, sollten wirklich nur Materialien verwendet werden, die nicht rosten, schimmeln oder verrotten können.
Das Prinzip der Aquarien Methode ist einfach:
- Der Heizstab reguliert die Temperatur des Wassers, sie ist somit konstant
- Der Wasserdampf hat die gleiche Temperatur und bildet somit ein Mikroklima im gesamten Aquarium
Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden regelmäßig überprüft. Da Glas die Wärme ableitet haben wir unser Aquarium von außen mit Styropor verkleidet. Die Temperaturen bleiben hierdurch so gut wie konstant.
Die Eier sollten hin und wieder begutachtet werden um Auffälligkeiten zu erkennen. Natürlich sollte man nicht ständig den Deckel des Aquariums offen halten, um das entweichen der Wärme zu vermeiden, aber ein Luftaustausch alle 2-3 Tage sollte bedacht werden.
Ist eines der Eier nicht befruchtet, so fällt dieses nach ein paar Tagen ein und kann aus dem Behältnis entfernt werden. Nach ca. 50 bis 65 Tagen schlüpfen bei uns die Jungtiere. Die Temperatur beträgt während der gesamten Inkubationszeit zwischen 27 und 29 Grad.
Ich habe mit einer Luftfeuchtigkeit von 80-85% sehr gute Erfahrungen gemacht. Einerseits bekommen die Eier keine Dellen (kommt häufig bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit vor) und andererseits habe ich keine Probleme mehr mit Schimmelsporen - die ich bei einer höheren Luftfeuchtigkeit schon einmal zu beklagen hatte.
Die Behauptung das bei einer höheren Inkubationstemperatur überwiegend weibliche Tiere schlüpfen, ist bisher noch nicht wissenschaftlich belegt worden und auch ich konnte noch keine solchen Erkenntnisse erziehlen. Bisher waren die Geschlechter immer ausgewogen vertreten.
Während und nach dem Schlupf der Jungtiere sollten auf die Heimchendosen Deckel aufgelegt werden. Diese müssen vorher mit Löchern gespickt sein, damit sie nicht ersticken. Die Deckel dienen zur Vorsicht, damit kein Jungtier aus der Heimchenbox entwischt und evtl. sogar im Wasser ertrinkt.
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